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Stolpersteine-auch fuer-Muenchen?-Podiumsdiskussion 2014

February 05, 2015

Stolpersteine auch fuer Muenchen?

Das verlegen von Stolpersteinen in Muenchen verboten! Eine Verlegung der Steine ist zur Zeit nur auf privatem Grund moeglich.

Eine Podiumsdiskussion vom Montag, 3. November 2014, 19.00 Uhr im Senatssaal des Bayerischen Landtags, Maximilianeum, Muenchen.

Eine Podiumsdiskussion mit:

Amelie Fried
Autorin und Moderatorin, Initiative Stolpersteine für Muenchen e.V.

Hannah Imhoff
Sprecherin der StadtschülerInnenvertretung (SSV) Muenchen

Dr. Tom Kucera
Rabbiner der Liberalen Juedischen Gemeinde Beth Shalom in Muenchen.

Erich Schneeberger
Vorsitzender des Landesverbandes Bayern der Sinti und Roma

Moderation: Isabell Zacharias, MdL, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion in Bayern.

Der Muenchner Stadtrat verweigert seit 2004 die Verlegung von Stolpersteinen im oeffentlichen kommunalen Raum. Die Begruendung der Verweigerung mehr als fadenscheinig! Seit zehn Jahren wird in der ehemaligen "Hauptstadt der Bewegung", der Landeshauptstadt Muenchen um das verlegen von Stolpersteinen "gekaempft", teilweise mit sehr kruden Mitteln, die bis hin zu Vorwuerfen von "kommerziellen Gruenden und inflationaeres Gedenken" reichen. Gepraegt sicherlich auch vom ehemaligen OB Christian Ude. Es ist wahrlich ein unwuerdiges Schauspiel, von Buergermeistern bis Stadtraeten, was uns da geboten wird. Muenchen war nicht nur ehemalige "Hauptstadt der Bewegung", nein, sie war auch "Ordnungszelle", zu viele dunkle Flecken ihrer Geschichte lasten auf ihr, es ist an der Zeit sie auszuleuchten und schonungslos offen zu legen! Jetzt!

Darum ein Ja zu den Stolpersteinen! Weg vom staatlich inflationaeren organisierten hin zum individuellen Gedenken, jeder Stolperstein ist auch ein einmaliges Kunstwerk fuer das individuelle und persoenliche Gedenken.

Diese "Steine" holen diese geschundenen, entrechteten, erschlagenen, gedemuetigten, deportierten ermordeten aus dem Dunkel der Vergangenheit, aus der Anonymitaet in die Gegenwart ins Licht und gibt ihnen ihr Gesicht zurueck. Es ist eben auch dieses individuelle Gedenken was diese Gedenksteine – von Guenther Demnig,–als ein Gesamtkunstwerk zum Nachdenken auszeichnet und fuer alle Opfergruppen konzipiert wurde. Sie weisen auch die moerderische Richtung, in welche der Mensch und die Menschenmassen bereit waren, mit dem moerderischen NS-Regime mitzugehen und so auch zu einem Teil dieser Mitlaeufer-Bewegung zu werden! Ausgefuehrt von pflichtbewussten Dienern des Dritten Reichs im stillschweigenden Mitwissen der Unbeteiligten, war einzigartig wegen seiner kaltbluetigen Planung und Durchfuehrung als Akt vermeintlicher Staatsraeson. Was den NS- Voelkermord von anderen Menschenrechtsverletzungen unterscheidet ist, dass er systematisch vorbereitet und bis ins Kleinste durchorganisiert wurde, die erste industrielle Menschenvernichtung: die Eliminierung von Besitz, Name und Sprache des zu verarbeitenden Menschenmaterials.

Es gibt und darf keinen Alleinvertretungsanspruch von Opfergruppen auf das Gedenken geben!

DMKnesebeck